Chronik

Die Übersicht stellt die wichtigsten Ereignisse im Leben der Dunkelgräfin und ihres Begleiters Leonardus Cornelius van der Valck in chronologischer Reihenfolge dar.

 Zeitraum 1769 - 1791

22.9.1769
Geburt von Leonardus Cornelius van der Valck in Amsterdam
Leonardus Cornelius van der Valck wird in Amsterdam geboren und am 22.9.1769 in der katholischen Kirche ‘t Boompje getauft. Sein Vater war der Kaufmann Adrianus Leendertsz van der Valck, seine Mutter Maria Johanna van Moorsel. Sie heirateten am 30.9.1768.

1778/1788
Geburt der Dunkelgräfin

Die Dunkelgräfin wird an bislang unbekanntem Ort geboren.

1781
Van der Valck in Emmerich
1781 zieht die Familie van der Valcks nach Emmerich. Offenbar musste sie vor Gläubigern fliehen.

1786
Van der Valck als Gymnasiast in Köln

Am 9.6.1786 ist van der Valck Student am Gymnasium in Köln.

Mitte 1789
Van der Valck als Student in Köln

1789 nimmt van der Valck ein Jurastudium an der Universität in Köln auf.

15.6.1790
Van der Valck erwägt einen Universitätswechsel

Van der Valck ist mit dem Studium in Köln unzufrieden und erwägt einen Universitätswechsel.

16.8.1790
Van der Valck an der Universität Göttingen

Van der Valck schreibt sich an der Universität Göttingen für ein Jurastudium ein. Von seinen Eltern erhält er 1790 und 1791 jeweils 300 Gulden als Unterhalt.

1791
Van der Valck beendet sein Studium
1791 beendet van der Valck sein Studium. Er soll sich anschließend in Frankfurt, Mainz und Münster aufgehalten haben.

 Zeitraum 1792 - 1799

Februar 1792
Van der Valck in Paris
Van der Valck geht nach Paris. In diese Zeit fällt die Bekanntschaft mit Constant de Rebecque (Benjamin Constant) und Rouget de Lisle. Er verkehrt in Kreisen der aristokratischen Jugend im Cafe Corazza und im Palais Royal. Er wird Mitglied im "Corps du Bâtonniers", einer Juristengesellschaft.

1792/93
Van der Valck in der französischen Armee
Mit dem Geld seiner Großmutter kauft sich van der Valck 1792 oder 1793 eine Offiziersstelle in der französischen Armee. Im Frühjahr 1793 verlässt er Paris. Er ist im 6. Bataillon der Jäger an der (damaligen) preußischen Grenze eingesetzt. 1793 ist er in Mainz, später in Landau, Speyer, Kaiserslautern und an anderen Orten im Einsatz.

1794
Van der Valck in Kriegsgefangenschaft
1794 wird er von Preußen gefangen genommen und in der Festung Freiburg im Breisgau festgesetzt.

1797
Freilassung van der Valcks aus der Kriegsgefangenschaft
Van der Valck wird aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Er kehrt nach Paris zurück.

4.2.1798
Van der Valcks Entlassung aus der Armee
Van der Valck wird am 4.2.1798 aus der Armee entlassen. Er kehrt nach Den Haag (Holland) zurück.

9.4.1798
Van der Valck wird Gesandtschaftssekretär in Paris
Am 9.4.1798 wird van der Valck aufgrund einer Vermittlung seiner Großmutter und seiner Bekanntschaft mit Bennekom Gesandtschaftssekretär in Paris.

2.7.1798
Van der Valck in der Gesandtschaft in Paris
Van der Valck wird vom holländischen Minister van der Goes zum Sekretär bei der Gesandtschaft der Batavischen Republik in Paris ernannt.

1.8.1798
Erster Berthelmy-Brief
Erster von 13 französischen Briefen der Agnes Berthelmy (geborene Daniels) an van der Valck.

12.2.1799
Tod der Großmutter van der Valcks
Die Großmutter van der Valcks, seine vorrangige Bezugsperson und Förderin, stirbt und hinterlässt ihm ein großes Vermögen. Er erbt ¼ ihrer Hinterlassenschaft.

28.2.1799
Van der Valck bittet um Entlassung
Van der Valck bittet den holländischen Außenminister van der Goes schriftlich um seine Entlassung aus dem Staatsdienst.

18.3.1799
Abschied van der Valcks
Am 18.3.1799 bestätigt der Außenminister van der Goes die Kündigung van der Valcks.

22.3.1799
Offizielle Entlassung van der Valcks
Van der Valck wird offiziell aus dem Staatsdienst entlassen.

 Zeitraum 1799 - 1806

26.3.1799
Pass van der Valcks, Reise nach Holland
Der holländische Botschafter in Frankreich, Schimmelpenninck, stellt van der Valck einen französischen Pass nach Holland aus. Dieser Pass enthält eine Personenbeschreibung van der Valcks. In Amsterdam vertraut er sein neues Vermögen seinem Onkel Petrus Franziskus Laarman an.

1.5.1799
Van der Valck beantragt einen Pass für Deutschland
Van der Valck beantragt beim holländischen Außenministerium einen Pass für Deutschland.

1.6.1799
Neuer Pass für van der Valck nach Deutschland
Am 1.6.1799 erhält van der Valck einen holländischen Pass vom Außenministerium im Haag nach Deutschland.

10.7.1799
Van der Valck in Weimar
Mitte Juli 1799 hält sich van der Valck nachweislich in Weimar auf.

21.10.1799
Passverlängerung van der Valcks für Deutschland
Van der Valck erhält eine Verlängerung seines holländischen Passes für Deutschland.

Oktober 1799
Van der Valck in Leipzig
Van der Valck ist vom 23. bis 29.10.1799 in Leipzig, denn zwei Briefe der Agnes Berthelmy gingen in dieser Zeit dorthin.

27.12.1799
Letzter Berthelmy-Brief
Der letzte der 13 Briefe von Agnes Berthelmy geht an van der Valck.

1.2.1800
Van der Valck zurück in Holland
Am 1.2.1800 ist van der Valck wieder in Holland. Dort wird sein holländischer Pass verlängert.

7.6.1800
Van der Valck in Jena
Der in Jena tätige Prof. Dr. Justus Christian Loder schreibt einen Brief an van der Valck in französischer Sprache und bedankt sich für dessen Erkenntlichkeit. Loder hatte van der Valck in Jena ärztlich behandelt.

12.6.1800
Passverlängerung für van der Valck durch Bacher
Theobald Bacher, ein französischer Diplomat, verlängert den französischen Pass, den van der Valck am 26.3.1799 von Schimmelpenninck ausgestellt bekam.

28.9.1800
Passverlängerung van der Valcks
Am 28.9.1800 verlängert Bacher van der Valcks französischen Pass für Holland.

November 1800 bis September 1801
Van der Valck in Gotha, Weimar und Jena
Die Post an van der Valck wird für 10 Monate nach Gotha geschickt. Offenbar hält er sich dort oder in der Umgebung auf. Während dieser Zeit sollen Besuche in Weimar stattgefunden haben (Zusammentreffen mit Liv- und Kurländern).

September 1801 bis April 1802
Aufenthalt van der Valcks in Schweinfurt
Van der Valck hält sich unter seinem wahren Namen in Schweinfurt auf. Er wohnt bei Bürgermeister Schrimpf von Berg. Von hier aus soll er in Coburg und Holland gewesen sein.

ab Mai 1803
Aufenthalt van der Valcks in Heidelberg?
Die Post van der Valcks wird nach Heidelberg geschickt.

Herbst 1803
Van der Valck und die Dunkelgräfin in Ingelfingen
Van der Valck wird von einer unbekannten Dame und vom Diener Scharr begleitet. Sie nehmen Quartier in der Hofapotheke. Er tritt unter dem Pseudonym "Louis Charles Vavel de Versay" auf. Die Dame wird ihn zukünftig ständig begleiten und später als "Dunkelgräfin" bezeichnet.

ca. 17.3.1804
Abreise van der Valcks und der Dunkelgräfin aus Ingelfingen
Das Paar verlässt nachts um 2 Uhr Ingelfingen. Angeblich leben sie anschließend auf einem einsamen Gehöft in der Schwäbischen Alb.

März 1804 bis Februar 1805
Aufenthalt van der Valcks und der Dunkelgräfin in Neuwied?
Die Post van der Valcks wird nach Neuwied (bei Koblenz) geschickt.

Juli 1804
Todesanzeige im Merkur?
Eine Todesanzeige, die auf van der Valck in Ingelfingen passt, erscheint angeblich im "Merkur".

18.2.1805
Tod van der Valcks Mutter
Am 18.2.1805 stirbt in Kleve die Mutter van der Valcks.

1805?
Van der Valck und die Dunkelgräfin reisen von Frankfurt nach Wien?
Van der Valck soll von Frankfurt nach Wien zu einer Zusammenkunft mit dem russischen Kaiser Alexander gerufen worden sein.

April 1805 bis August / Dezember 1806
Aufenthalt van der Valcks und der Dunkelgräfin in Linz?
Die Post van der Valcks wird nach Linz geschickt.

 Zeitraum 1807 - 1809

1807
Van der Valck und die Dunkelgräfin in Meiningen
Van der Valck wohnt im "Gasthof zum braunen Hirsch". Er fragt schriftlich beim Freiherrn von Könitz an, ob die Herzogin Luise Eleonore von Sachsen-Meiningen ihm und seiner Begleitung Aufenthalt in Sachsen-Meiningen gewähren würde, ohne sich dabei ausweisen zu müssen. Die Herzogin lehnt jedoch ab. 

Januar 1807
Hofkommissionär Andreä im Englischen Hof
Hofkommissionär und Senator Johann Carl Andreä mietet bei Frau Marquart, der Besitzerin des Gasthauses zum "Englischen Hof" in Hildburghausen, die zweite Etage.

7.2.1807
Ankunft van der Valcks und der Dunkelgräfin in Hildburghausen
Van der Valck kommt mit der Dunkelgräfin und dem Diener Scharr um Mitternacht in Hildburghausen an. Sie passieren das Stadttor - offenbar ohne kontrolliert zu werden - und nehmen Quartier im Gasthaus zum "Englischen Hof". Man erfährt, dass der Herr mit "Baron Vavel de Versay" unterzeichnet und unter diesem Namen Post empfängt. Wenige Wochen vorher, am 15.12.1806, war Sachsen-Hildburghausen dem Rheinbund beigetreten. Das Herzogtum unterstand damit französischer Aufsicht und Kontrolle.

30.6.1807
Pass für van der Valck
Van der Valck erhält eine Verlängerung seines holländischen Passes vom holländischen Gesandten in Karlsruhe Samuel Ulricus Gronovius, offenbar, um nach Mainz zu reisen. Er ist auf seinen wahren Namen "van der Valck" ausgestellt.

ca. August 1807
Umzug van der Valcks und der Dunkelgräfin ins Gästehaus
Das Paar zieht in das herzogliche Gästehaus am Hildburghäuser Markt.

Februar oder März 1808
Umzug van der Valcks und der Dunkelgräfin ins Radefeldsche Haus
Nach einem falschen Feueralarm in der im Erdgeschoss des herzoglichen Gästehauses befindlichen Druckerei sucht das Paar nach einer anderen Unterkunft. Sie beziehen das Radefeldsche Haus.

1808/1809/1810
Reisen van der Valcks und der Dunkelgräfin 
In dieser Zeit finden mehrere mehrtägige Reisen van der Valcks und der Dunkelgräfin statt, vermutlich nach Gotha, Frankfurt und Mainz.

22.9.1808
Geburtstagsbrief der Dunkelgräfin
Die Dunkelgräfin schreibt an van der Valck anlässlich seines 39. Geburtstages einen Brief. Der Wortlaut ist bis heute überliefert. Sie bedankt sich dafür, dass er sie aus einer schrecklichen Lage befreit habe.

1809
Neue Dienerschaft van der Valcks
Johanna Weber tritt in den Dienst van der Valcks ein. Sie war vorher Köchin bei Herrn Kümmelmann, Geheimrat am herzoglichen Hof.

 Zeitraum 1810 - 1836

29.9.1810
Anmietung des Schlosses Eishausen
Am 29.9.1810 wird zwischen der herzoglichen Finanzdeputation und dem Seantor Andreä ein Mietvertrag über die Schlossanlage Eishausen abgeschlossen. Am gleichen Tag erfolgt in Eishausen durch Andreä und den Vertreter der Finanzdeputation Lotz eine Besichtigung des Schlosses und die Übergabe der Mietsache.

30.9.1810
Umzug van der Valcks und der Dunkelgräfin nach Eishausen
Das Paar zieht in das Schloss Eishausen, 7 km von Hildburghausen entfernt. Das Schloss wurde im Jahr 1802 vom Hildburghäuser Hof erworben und am 29.9.1810 an den Senator Andreä vermietet. Dieser vermietet es weiter an van der Valck.

1810
Neue Dienerschaft van der Valcks
Johann Schmidt (gebürtig aus Böhmen) und seine Frau Katharina treten in den Dienst van der Valcks ein. Sie erledigen vor allem Botengänge. Nach dem Tod des Dieners Scharr im Jahr 1817 übernehmen sie zusätzlich dessen Aufgabenbereich.

1812
Heinrich Kühner wird Pfarrer in Eishausen
1812 wird der frühere Hofschullehrer am Hof von Sachsen-Hildburghausen, Heinrich Kühner, Dorfpfarrer von Eishausen. Mit ihm freundet sich van der Valck an und tauscht sich auf schriftlichem Wege aus.

4.3.1812
Geburt eines Kindes von Johanna Weber
Aus der unehelichen Beziehung der Dienerin Johanna Weber und des Dieners Philipp Scharr geht ein Sohn namens Philipp Papageno Scharr hervor. Er wird in Steinfeld erzogen, lernt in Hildburghausen das Schuhmacherhandwerk und soll später nach Amerika ausgewandert sein.

28.4.1813
Geburt eines weiteren Kindes von Johanna Weber
Johanna Weber und Philipp Scharr bekommen ein weiteres Kind, eine Tochter namens Katharina Dorothea Scharr. Van der Valck nennt sie Papagena.

1814/1815
Ein russischer Offizier in Eishausen?
Ein russischer Offizier wird angeblich im Pfarrhaus in Eishausen einquartiert. Er meint, den geheimnisvollen Grafen im Schloss von Eishausen zu kennen. Ein persönliches Zusammentreffen kommt jedoch nicht zustande.

1817
Van der Valck mietet Grasgarten
Ab etwa 1817 mietet van der Valck einen Grasgarten in der Nähe des Schlosses an und lässt diesen durch einen Zaun einfassen. Hier geht die Dunkelgräfin regelmäßig spazieren.

6.4.1817, morgens 1 Uhr
Tod des Dieners Scharr
Der langjährige Diener Johann Philipp Scharr (mindestens seit 1803 im Dienst van der Valcks) stirbt an Wassersucht. Van der Valck gibt gegenüber dem Pfarramt an: 73 Jahre alt, ledig, aus der Schweiz. Er wird am 8.4.1817 in Eishausen begraben. Die Dienerschaft der Schmidts übernimmt seine Aufgaben.

4.3.1819
Tod des Senators Andreä
Senator Johann Carl Andreä, jahrelang Kommissionär van der Valcks, stirbt. Sein Sohn Heinrich Andreä führt die Geschäfte weiter.

1820
Krankheit van der Valcks
Anlässlich einer schweren Krankheit van der Valcks begegnen sich die Dunkelgräfin und die Köchin Weber. Van der Valck sagt: "Köchin, wenn ich sterbe, so nehmen sie sich dieser Dame an."

1824
Johann Erhardt Schmidt wird Diener van der Valcks
Johann Erhardt Schmidt kommt in den Dienst van der Valcks.

12.3.1824
Herzog Friedrich protegiert van der Valck
Herzog Friedrich von Sachsen-Hildburghausen weist seine Regierung in einem Schreiben bezüglich einer Mietangelegenheit an, den Grafen "Vavel" zuvorkommend zu behandeln.

19.11.1824
Van der Valcks Vater stirbt
Van der Valcks Vater stirbt am 19.11.1824 in Elten (Deutschland).

15.11.1826
Weggang des Herzoghauses Sachsen-Hildburghausen
Das angestammte Herzoghaus Sachsen-Hildburghausen übernimmt aufgrund des Teilungsvertrages vom 12.11.1826 das Herzogtum Sachsen-Altenburg. Das Gebiet um Hildburghausen und Eishausen wird dem Herzogtum Sachsen-Meiningen zugeschlagen.

9.2.1827
Tod des Pfarrers Heinrich Kühner
Der langjährige Korrespondent van der Valcks, Pfarrer Heinrich Kühner, stirbt in Eishausen. Er wird am 12.2.1827 beerdigt.

28.2.1827
Tod der Agnes Berthelmy
Agnes Berthelmy, eine alte Bekannte van der Valcks, stirbt in Winnweiler.

24.5.1827
Ehrenbürgerschaft für van der Valck
Van der Valck, der noch immer unter dem Pseudonym "Vavel de Versay" auftritt, erhält die Ehrenbürgerschaft der Stadt Hildburghausen.

14.7.1827
Van der Valck erwirbt ein Gebäude in Hildburghausen
Dort lässt er die Dienerschaft der Schmidts wohnen. Auch deren Söhne, Johann Erhardt Schmidt und Simon Schmidt, arbeiten mittlerweile für ihn.

1827/1828
Der Freiherr von Bibra sieht die Dunkelgräfin
Der Geheimrat Freiherr Carl Friedrich von Bibra sieht die Dunkelgräfin zufällig in der Hildburghäuser Marienstraße. Er berichtet später seinen Nachkommen, eine auffällige Ähnlichkeit mit der charakteristischen Gesichtsbildung der bourbonischen Familie von Frankreich bemerkt zu haben.

Winter 1828/29 (oder 1829/30?)
Begegnung der Köchin Weber mit der Dunkelgräfin
Die Köchin Weber wird von der Dunkelgräfin zu van der Valck gerufen, der schwer erkrankt ist. Sie sieht die Dunkelgräfin ohne Verschleierung.

24.6.1833
Kauf des Schulersberges durch van der Valck
Van der Valck erwirbt für 800 Gulden das "Haus Schulersberg" am Stadtberg südlich von Hildburghausen. Es wird von dem Ehepaar Simon und Dorothea Schmidt bewohnt und vom Dunkelgrafenpaar regelmäßig bei Tagesausflügen besucht. Über Nacht bleibt man nie. Im Jahr 1882 entdeckt der Forscher Dr. Armin Human dort ein katholisches Gebetbuch, das 1756 in französischer Sprache in Wien gedruckt wurde und das dem Besitz der Dunkelgräfin zugeordnet wird.

September 1835
Die Köchin Weber verlässt das Schloss Eishausen
Die seit 1809 für van der Valck tätige Köchin Johanna Weber muss das Schloss Eishausen verlassen. Van der Valck stellt ihr am 5.10.1835 ein Dienstzeugnis aus, das er mit "v. Vavel" unterzeichnet.

1835
Der Diener Johann Erhardt Schmidt kommt ins Schloss
Der Diener Johann Erhardt Schmidt, Sohn von Johann und Katharina Schmidt, wird mit seiner Frau Friederike und ihren beiden Kindern ins Schloss berufen. Er ist als Kammerdiener, sie als Köchin tätig.

1836
Die Dienerin Katharina Schmidt kommt ins Schloss
Die Dienerin Katharina Schmidt (seit 1810 im Dienst van der Valcks, Mutter des bereits im Schloss tätigen Johann Erhardt Schmidt) kommt nach dem Weggang der Köchin Weber in das Schloss. Sie soll vermutlich auch zur Pflege der Dunkelgräfin beitragen. Katharina Schmidt darf nach dem Tod der Gräfin (1837) das Schloss nicht mehr verlassen und stirbt am 9.2.1843.

 Zeitraum 1837 - 1848

1837
Dienerin Dorothea Schmidt im Schloss
Dorothea Schmidt, Tochter der Johanna Weber und des Philipp Scharr, beginnt ihren Dienst im Schloss.

4.4.1837
Laarmann stirbt
Am 4.4.1837 stirbt van der Valcks Vertrauter Laarman in Holland. Franciscus Antonius Alders, van der Valcks Neffe, übernimmt nun dessen Position.

25.11.1837, 22 Uhr
Tod der Dunkelgräfin im Schloss Eishausen
Die Dunkelgräfin stirbt nach mehrwöchiger Krankheit. Zwei Totenfrauen namens Kirchner und Dinkler halten 3 Tage und 3 Nächte im Erdgeschoss des Schlosses Wache bei der Leiche. Van der Valck weigert sich zunächst, die von ihm geforderten Angaben über die Verstorbene zu machen. Schließlich gibt er jedoch gegenüber dem Kirchenoberhaupt Konsistorialrat Dr. Ludwig Nonne an: Sophie(a) Botta, ledig, bürgerlichen Standes, aus Westfalen, 58 Jahre alt.

26.11.1837
Hofkirche stimmt Beerdigung am Schulersberg zu

Van der Valck will die Dunkelgräfin an ihrem Lieblingsplatz auf der obersten Terrasse des Berggartens Schulersberg beerdigen lassen und stellt ein entsprechendes Gesuch bei der Hofkirche von Hildburghausen. Am 26.11.1837 wird der Antrag durch das herzogliche Konsistorium mit einem besonderem Protokoll genehmigt.

26. oder 27.11.1837
Totenschau der Dunkelgräfin
Es erfolgt eine Totenschau der verstorbenen Dunkelgräfin durch den Chirurgen Bachmann und / oder durch Dr. Lommler. Bachmann stellt den Totenschein aus. Die Dienerschaft berichtet, die Dame "sei zur Schau gestellt und von mehreren hiesigen Personen gesehen worden."

28.11.1837, 6 Uhr morgens
Beerdigung der Dunkelgräfin
Die Dunkelgräfin wird um 6 Uhr morgens am Schulersberg in Hildburghausen beerdigt. Anwesend sind: die Gebrüder Schmidt, der alte Diener Schmidt, eine Totenfrau aus Eishausen, der Schneider Marr und 6 Träger (der Büttner Kleinauf, die Holzknechte Römhild und Günther, der Türmer Schindler, der Ratsbüttner und der Polizeidiener Heun).

29.11.1837, 15:30 Uhr
Versiegelung des Nachlasses der Dunkelgräfin
Der Nachlass der Dunkelgräfin im Schloss Eishausen wird durch das Kreis- und Stadtgericht Hildburghausen versiegelt. Beauftragt hiermit wird Kreisgerichtsassessor Göbel, der hierüber ein Protokoll anfertigt.

1.12.1837
Beschwerde gegen die Versiegelung
Der Kommissionär Heinrich Andreä beschwert sich im Namen van der Valcks bei der Landesregierung sowie der herzoglichen Finanzdeputation in Meiningen über die Versiegelung des Nachlasses. Er bezeichnet den Grafen als "Baron Vavel de Versay" aus den Niederlanden.

7.12.1837
Einstellung der gerichtlichen Aktivitäten
Aufgrund einer Anweisung des Herzogs von Sachsen-Meiningen werden die gerichtlichen Aktivitäten in Bezug auf die verstorbene Dame vorerst eingestellt.

ca. 17.12.1837
Fertigstellung des Grabmonuments der Dunkelgräfin

Kurz nach dem Tod der Dunkelgräfin beauftragt van der Valck den Steinmetzmeister Thein, einen Pyramidenstumpf über dem Grab der Dunkelgräfin zu errichten. Im Dezember 1837 führt er mit seinen Gesellen und Lehrlingen die erforderlichen Steinbruch-, Transport- und Setzarbeiten durch. Nach etwa drei Wochen sind die Arbeiten beendet. Am 17.12.1837 stellt er seine Rechnung.

Anfang 1838?
Hohnbaum bei van der Valck
Van der Valck bittet nach dem Tod der Dunkelgräfin um einen Krankenbesuch durch Obermedizinalrat Hohnbaum. Es kommt zu mehreren längeren Gesprächen. Hohnbaum war verwandt mit der Familie Kühner und schon vor dem Tod der Dunkelgräfin zur Behandlung van der Valcks in Eishausen gewesen. Auch der Arzt Dr. Knopf besucht van der Valck mehrmals.

13.4.1838
Bitte Hohnbaums an den Meininger Herzog
Hohnbaum bittet im Namen des Herrn Vavel de Versay um Unterlassung eines Erbenaufrufes für die verstorbene Dame.

23.4.1838
Kein Erbenaufruf für die Dunkelgräfin
Eine herzogliche Verfügung an das Oberlandesgericht bestimmt, den Nachlass der Dunkelgräfin dem Herrn Vavel de Versay zu verkaufen und von einem Erbenaufruf abzusehen.

27.4.1838
Taxierung und Übernahme des Nachlasses der Dunkelgräfin
Das Kreis- und Stadtgericht Hildburghausen nimmt im Schloss Eishausen die Taxierung des Nachlasses der Dunkelgräfin vor. Am 30.4.1838 erklärt sich van der Valck über Heinrich Andreä bereit, die Summe von 1.470 Gulden zu zahlen und den Nachlass zu übernehmen.

30.5.1838
Simon Schmidt erhält den Schulersberg
Der Diener Simon Schmidt erhält von van der Valck als Geschenk das Haus und Anwesen Schulersberg mit der Auflage, dieses bis 10 Jahre nach seinem Tod nicht öffentlich zugänglich zu machen. Auf der Schenkungsurkunde unterschreibt van der Valck mit "Vavel Ehren = Bürger in Hildburghausen".

Juni 1838
Van der Valck besucht das Grab der Dame
Im Juni 1838 sucht van der Valck das Grab auf, wie er der Witwe Kühner in einem Brief vom 4.6.1838 schreibt, und kehrt tief ergriffen nach Eishausen zurück.

Anfang 1843
Rommel besucht van der Valck
Der Direktor des Kreisgerichts Hildburghausen, Justizrat E. Rommel, besucht van der Valck. Rommel soll dessen Testament aufnehmen, wozu es jedoch nicht kommt.

1844
Finanzen van der Valcks
In dieser Zeit gehen über das Bankhaus "Jonas Pfeiffer und Sohn" in Kassel vierteljährlich Gelder an van der Valck. Sie stammen vom Bankhaus "P. F. Laarmann und Sohn" aus Amsterdam.

28.10.1844
Brief des Polizeikommissars Walther
Als Antwort auf eine Anfrage des Gothaer Polizeirates Eberhard schreibt der Polizeikommissar Walther aus Hildburghausen einen Brief mit Angaben über den Grafen Vavel de Versay.

24.2.1845
Tod der Johanna Weber
Die ehemalige Köchin van der Valcks stirbt auf Schloss Eyba in der Nähe von Saalfeld. Der Schlossherr von Fischern nimmt ihre persönlichen Dinge an sich.

8.4.1845, gegen 13 Uhr
Tod van der Valcks
L. C. van der Valck stirbt im Schloss Eishausen auf dem Sofa in Gegenwart der Köchin Friederike Schmidt. Er wird am 11.4.1845 morgens 9 Uhr auf dem Friedhof in Eishausen in einem ausgemauerten Grab beerdigt.

9.4.1845
Versiegelung des Nachlasses van der Valcks
Vertreter des Kreis- und Stadtgerichts Hildburghausen versiegeln im Schloss Eishausen den Nachlass van der Valcks.

10.4.1845
Gerichtsvertreter in Eishausen
Vertreter des Kreis- und Stadtgerichts Hildburghausen kommen in das Schloss Eishausen und nehmen eine erste Besichtigung vor.

29.4. bis 8.5.1845
Nachlassregistrierung
Kriminalrat Göbel und Kreisgerichtsaktuar Heim nehmen im Schloss Eishausen den Nachlass des Verstorbenen auf. Dabei finden sie die Pässe van der Valcks sowie die 13 Berthelmy-Briefe.

2.6.1845
Ediktalladung des Gerichts in Hildburghausen
Aufgrund des Fehlens eines Testaments ergeht für "van der Valk" und die Dunkelgräfin (Berthelmy/Botta) ein Erbenaufruf in mehreren großen Zeitungen. Als Termin wird der 30.6.1846 festgesetzt. Offiziell wird die Erbschaftsangelegenheit des "van der Valk" am 17.10.1846 beendet.

20.7.1847
Erneute Ediktalladung für die Dunkelgräfin
Da der Fiskus versäumt hatte, auf das herrenlose Erbe der Dunkelgräfin Anspruch zu erheben, erfolgt eine weitere Ediktalladung in verschiedenen Zeitungen. Termin: 25.8.1848.

nach dem 25.8.1848
Versteigerung des Nachlasses der Dunkelgräfin
Da sich auch auf den zweiten Erbenaufruf für die Dunkelgräfin vom 20.7.1847 keine Erben melden, wird ihr Nachlass im Hildburghäuser Gasthaus zum "Englischen Hof" versteigert.

 



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